Wörter, die man heute nicht mehr benutzt
Ist Ihnen manchmal auch blümerant zumute? Weil Ihnen ein Malheur widerfahren ist? Und kommt Ihnen dieser Text auch etwas altbacken vor?
Gut. Denn in unserer neuen Serie „Sowas von gestern“ geht es um Begriffe, die ein bisschen Patina angesetzt haben. Ein Sammelsurium an Wörtern, die man heute nicht mehr benutzt, von uns erklärt.
Diese Wörter wurden uns geschickt:
Strumpfsanatorium: Geschäft zur Reparatur von Nylonstrümpfen
Sommerfrische: Erholungsurlaub der Städter auf dem Land
Schwerenöter: Schürzenjäger, durchtriebener Mann
Griffel: altes Schreibgerät für Schiefer-, Wachs- und Tontafeln
Zacherl: rot-weiße Fahne zu Kirchweih
Schandi: bayerische Kurzform für Gendarm = Polizist
Paradekissen: meist schön verziertes Kissen, größer als das Kopfkissen
Schammerl: kleiner Schemel
Butzkia: Kiefer- oder Fichtenzapfen
Palaver: langwieriges Geschwätz
Grischperl: schwächliche Person
mannigfaltig: vielfältig, facettenreich
Gabelfrühstück: Brunch
wieselhaarig: eigensinnig, trotzig
Guadl: Bonbon
Fersengeld geben: abhauen ohne zu kämpfen
Kinkerlitzchen: wertloser Schmuck, unnötige Kleinigkeit
Klamauk: lautes Treiben
Malheur: Pech, Unglück
Kotau: Geste der Unterwerfung/ des Nachgebens
Sisyphusarbeit: Arbeit, die nie endet
Kauderwelsch: unverständliche Sprache
Mär: Sage, Legende
Tausendsassa: Multitalent
Promenadenmischung: Mischlingshund, der quasi beim "Spaziergang" entstanden ist
Ridikül: kleine Damenhandtasche
Quacksalber: Pfuscher, Scharlatan
Potzblitz: Gottesblitz, Ausdruck der Überraschung
Mumpitz: Unsinn, Blödsinn
Rankern: Straßenrand, Böschung
Stranitze: Papiertüte
honett: ehrenhaft, rechtschaffen
Bandsalat: abgewickeltes Magnetband bei Kassetten
abkupfern: ohne Erlaubnis kopieren
Augenweide: hübscher Mensch, hübscher Gegenstand
Dampfl: Vorteig aus Hefe
Hagestolz: kauziger Junggeselle
Krawallbüchse: getunetes, sehr lautes Auto
ruachad: habgierig, auf den eigenen Vorteil bedacht
Penne: höhere Schule
Nuckelpinne: kleines, schwach motorisiertes Auto
Stutzer: eitler Mann
Muckefuck: schlechter Kaffee
Veloziped: Fahrrad
Ondulieren: Haare mit Brenneisen in Locken legen
Baldachin: Dach aus Stoff über der Monstranz/ Bett
Zeiserlwagen: Gefängnistransport
Gemme: Edelstein
Eidam: Schwiegersohn
Unkenrufe: Bedenken von Pessimisten und Zweiflern
Henkelmann: Blechgefäß für mitgebrachtes Essen
Schindluder: ein altes, krankes Tier, das kein Gnadenbrot bekommt
Lebkuchapreiß: weihnachtliches Schimpfwort für einen Franken
Nachtwachtl: geistig nicht ganz fitter Mensch
weiland: früher, einst
Muhackl: Stoffel, unfreundlicher Mensch
Kehricht: Müll, Unrat, Dreck
Vermaledeit: verflixt
Backfisch: Teenager
Blafon: die eingezogene Decke in einem Zimmer
Reibach: großer Gewinn
Bodschamberl: Nachttopf
Tunichtgut: Faulenzer, Nichtsnutz, Rumtreiber
Dullackn: Beule, Delle
die Schotten dicht machen: etwas verriegeln, abschließen
Tussi: attraktive, aber oberflächliche, zickige Frau
Droschke: Kutsche
oreidig: widerwärtig, grauenhaft
Zwiderwurzn: ungenehme, grantige Person (meist auf Frauen bezogen)
Bagage: Trott, Gesindel
Schabernack: Streich
Kokolores: Unfug, Blödsinn
Sammelsurium: Zufällige und bunte Mischung aus Dingen
Kinkerlitzchen: unwichtige, teils lustige Nebensachen
Unbill: üble Behandlung; etwas Übles, was jemand zu ertragen hat
dufte: super, klasse
Hallodri: lockerer, unbeständiger Mensch
Gschaftelhuber: Wichtigtuer, der nichts zu Stande bringt
Mär: unwahre Geschichte
blümerant: flau, unwohl, übel
Dipferlscheißer: Besserwisser, Klugscheißer
Sapperlot/Sappralott: Ausruf der Entrüstung oder Überraschung
Gspusi: Partner, Schatz
Leimsieder: langsamer, umständlicher Mensch (urspr. Handwerksberuf)
larifari: nachlässig, oberflächlich
Gscheidhaferl: Klugscheisser
Geraffel: wertloses Gerümpel
Diridari: Geld
Dusel: unerwartetes/unverdientes Glück
Papperlapapp: Blödsinn
Brimborium: das (unnötige) Drumherum
Lackel: großer, grober Kerl
Gloiffe: Depp, Gesindel
Kleinod: Kleinigkeit mit individuell kostbarem Wert
Zuchtl: unordentliche, schnabelige Frau (oder auch: Zuchtsau)
Humbug: Blödsinn
Heigeign: große, dürre, unästhetische Frau
Springerlmo: Getränkefahrer
vermaledeit: verflixt, verflucht
Kuddelmuddel: heilloses Durcheinander
Plumeau: Bettdecke
darben: Hunger leiden
Schnauferl: Oldtimer
rudimentär: unvollständig
Muichscheckl, Milidistl: Löwenzahn
Tschamsterer: Liebhaber
Holla, die Waldfee: erstaunter/überraschter Ausruf
Kracherl: alkoholfreies Brausegetränk
Lätschnbene: Miesepeter
Vetter: Cousin
vis-à-vis: gegenüber
evaluieren: fachlich einschätzen
auf Schusters Rappen: zu Fuß
Konvolut: Bündel/Ansammlung (z.B. von Schriftstücken)
liebestrunken: wie im Rausch verliebt
Glupperl: Wäscheklammern
Hutschn: Schaukel
sukzessive: nach und nach, stetig
Diwan/Kanapee: Sofa, Couch
jnd. derblecken: sich über jnd. lustig machen
Rogl: Einkaufstüte
Techtelmechtel: heimliche Liebschaft
Teppichklopfer
Rambazamba: Radau, Krawall, Remmidemmi
Grattler: bayerisches Schimpfwort für "Penner"
kommod: gemütlich, angenehm
Base: Tante
Niederkunft: Geburt
Bader: Friseur
Abort: Klo, Toilette
Trottoir: Gehweg
hanebüchen: skandalös
Tohuwabohu: heilloses Durcheinander
Tornister: Rucksack
LP: Schallplatte
Backpfeife: Ohrfeige, Watschn
unstet: ruhelos, rastlos
approximativ: ungefähr
echauffieren: aufregen
Paraplü: Regenschirm
holterdiepolter: Hals über Kopf, überhastet