Der spektakulärste Prozess in diesem Jahr am Ingolstädter Landgericht ist bald auch rechtlich abgeschlossen. Es deutet alles darauf hin, dass keine der beiden Parteien in Revision gehen wird. Der Verteidiger des 25-jährigen Geiselnehmers geht davon aus, dass sein Mandant die 8 Jahre und drei Monate Haft akzeptiert. Dieser hat allerdings noch bis Montag Zeit, sich anders zu entscheiden. Auch die Staaatsanwaltschaft wird das Urteil höchstwahrscheinlich annehmen, obwohl das Gericht mehr als zwei Jahre unter der von ihr geforderten Strafhöhe lag. Die Nebenkläger werden sich wohl ebenfalls mit dem Urteil zufrieden geben, obwohl sie eine dauerhafte Unterbringung in der Psychatrie lieber gesehen hätten. Das Gericht ging zwar von einer schweren Persönlichkeitsstörung aus, hielten den Geiselnehmer aber für voll schuldfähig.