Rund drei Monate nach Beginn des Betrugsprozesses gegen den früheren Audi-Chef Rupert Stadler und drei Ingenieure will sich der prominenteste Angeklagte erstmals selbst äußern. Das Landgericht München erwartet Stadlers Einlassung morgen (ab 09.15 Uhr). Die drei Motorentwickler sollen mehr als 400.000 Dieselmotoren ab 2008 so manipuliert haben, dass sie Abgastests bestehen, auf der Straße aber mehr Stickoxide ausstoßen. Stadler soll zwar erst nach Aufdeckung des Skandals im September 2015 von der Sache erfahren, aber Produktion und Verkauf manipulierter Autos in Europa erst später gestoppt haben. Stadler bestreitet das; er sieht sich von den Motorentwicklern hinters Licht geführt. Wegen der Verschärfung der Corona-Regeln war Stadlers Vernehmung von Dezember auf Januar verschoben worden. Die Kammer hat Verhandlungstermine bis Dezember 2022 angesetzt.