Ein Polizist sollte eigentlich auf der richtigen Seite des Gesetzes stehen. Nun wurde ein Beamter der Ingolstädter Inspektion wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt und Verfolgung Unschuldiger zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Er war in Berufung gegangen, das Landgericht Ingolstadt milderte die Strafe ab. Die Erstinstanz hatte 16 Monate geurteilt, was eine Entfernung aus dem Dienst zwingend notwendig gemacht hätte. Der 39-jährige soll bei einem Fankrawall am Hauptbahnhof gegen einen Fußballfan aus Bamberg seinen Schlagstock unverhältnismäßig stark eingesetzt haben. Der Beamte berichtete, er sei in den Rücken getreten und mit einem abgebrochenen Flaschenhals bedroht worden. Ein Handyvideo zeigte allerdings nur einen Schubser des Fans gegen den Polizisten. Die Anklage sprach gestern von einer „schwarzen Stunde für die Ingolstädter Polizei- und Justizgeschichte“. Der Vorfall hatte für heftigen Wirbel gesorgt- über das Vorgehen der Polizei bei Fankrawallen wurde kontrovers diskutiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.