Rund 1.100 Asylbewerber leben derzeit im sogenannten Transitzentrum Manching-Ingolstadt – heute konnten sich Journalisten ein Bild der dort herrschenden Zustände machen. Die Flüchtlinge nutzten die Anwesenheit der Presse, um auf Missstände innerhalb des Lagers aufmerksam zu machen. Hunderte demonstrierten spontan für bessere Lebensbedingungen. Martin Nell, Pressesprecher der Regierung von Oberbayern über die möglichen Gründe der Unzufriedenheit:
„Diese Einrichtung ist gedacht für Asylbewerber mit geringer Bleibeperspektive. Da liegt´s in der Natur der Sache, dass da ein entsprechendes Frustrationspotential da ist. Unzufriedenheit kann viele Ursachen haben: Teilweise Dinge, die wir ändern können, teilweise Dinge, die wir nicht ändern können. Ich kann hier sprechen für die Unterbringungsbehörde. Ich glaube, die Verpflegung und Unterbringung ist gut. Sie ist nicht luxuriös, aber man kann damit gut leben – auch wenn das nicht jede Unzufriedenheit ausräumen kann.“
Die Flüchtlinge kritisierten aber auch den langen Aufenthalt im Lager – zahlreiche sprachen von 10 Monaten oder mehr. Laut Regierung von Oberbayern liegt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 4,5 Monaten. Die Hälfte der im Transitzentrum Manching-Ingolstadt untergebrachten Flüchtlinge stammt aus Nigeria.