Mit dem Projekt „Kinder für die Welt“ will die Eichstätter Partnerdiözese Gitega in Burundi die Vorschulerziehung besonders in ländlichen Regionen fördern. Die Diözese Eichstätt unterstützt das Vorhaben mit Spenden, die Anfang Juli im Rahmen der Willibaldswoche gesammelt werden. Unter dem Leitwort „Hoffnung schöpfen“, dem Motto der Festwoche, sind alle katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum eingeladen, „Hoffnungsschöpfende“ für andere zu sein und kreativ zu werden. Die Kinder basteln „Hoffnungskarten“ aus Papier und Blumensamen, die bei den Veranstaltungen der Willibaldswoche als „give away“ verteilt werden. Damit setzen sie sich für ein kindergerechtes Leben und eine bessere Bildung in Burundi ein. Ziel des Projektes „Kinder für die Welt“ ist es, mehr Kindern auf dem Land den Zugang zur Vorschule zu ermöglichen. Außerdem soll die Qualität der Vorschulerziehung verbessert werden.
„Kindergarten ist in Burundi Sache der Reichen, arme Kinder haben oft keinen Zugang“, sagt Projektinitiator Jean-Marie Kazitonda, Priester der Erzdiözese Gitega, seit 2017 Pfarrvikar im Pfarrverband Hepberg-Lenting-Wettstetten. Nach seinen Angaben besuchen in ganz Burundi nur 5,9 Prozent der Kinder die Vorschulstufe. „Die Vorschulbildung wird von privaten Anbietern betrieben und ist sehr teuer“, erklärt Kazitonda. Deshalb will das Projekt armen Kindern in ländlichen Gegenden eine Möglichkeit bieten, die Vorschule zu besuchen. Dafür werden entweder Klassenräume neu gebaut oder die vorhandenen Räume nach Möglichkeit renoviert sowie Spielplätze und Sportanlagen errichtet. Jährlich sollen so mindestens 100 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in der Vorschule aufgenommen werden. „Eine gute Vorbereitung auf die Schule ist Voraussetzung für eine gute Ausbildung“, ist Kazitonda überzeugt.
Ein weiterer Baustein des Projektes ist die Qualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern. In Burundi gibt es laut Kazitonda keine speziellen Einrichtungen, an denen Personal für Kindergärten oder für die Vorschule qualifiziert werden kann. Die Vorschulbildung werde in den staatlichen Budgets nicht berücksichtigt. Mit dem Projekt sollen mindestens 20 Lehrkräfte pro Jahr eine Weiterbildung für die Arbeit mit Kleinkindern bekommen.
Für eine breite Akzeptanz des Projektes soll die Einbeziehung aller Beteiligten in der Bildung auf dezentraler Ebene sorgen: staatliche und kommunale Behörden, Schulleitungen, Eltern und die örtliche Bevölkerung. Besonders Frauen, die sich um ihre Kinder kümmern, sollen so Räume erhalten, in denen ihre Kinder sicher betreut werden. „Dann können die Mütter auf dem Feld arbeiten und sich wirtschaftlich selbstständig machen“, sagt Kazitonda. „Mit dem Projekt möchten wir, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben, die Schule zu besuchen, und somit einen Beitrag zur Gleichberechtigung, zum Frieden und zur Versöhnung leisten.“
Erst vor wenigen Wochen besuchte der Leiter des Referats Weltkirche der Diözese Eichstätt, Dr. Gerhard Rott, das Projekt und machte sich persönlich einen Eindruck von dem Kindergarten in der Gegend von Bugendana, dem die Spenden zu Gute kommen. „Dort sind aktuell 90 Kinder in drei Gruppen untergebracht. Es war einfach toll zu sehen, wie sie auf uns zugekommen sind und sich einfach jetzt schon gefreut haben, dass von Eichstätter Kindergartenkindern etwas für sie gemacht wird“, erzählt Rott.
Weitere Informationen zum Projekt und zum Programm der Willibaldswoche gibt es unter www.willibaldswoche.de.